Lese ein sehr gutes Buch. Es handelt von Faulheit bei Kindern. Jeder der Kinder hat oder selbst mal eins war, sollte dieses Buch einmal lesen. Es zeigt wie zwecklos es ist das Symptom der Faulheit bei Kindern in medizinisch psychologischer Sicht „zu behandeln“. Nicht nur, weil es sowieso keine Medizin dagegen gibt, sondern, weil das Symptom gar keine Krankheit oder Verhaltensstörung ist, sondern eher einer psychologisch kunstvoll entwickelten Verhaltensweise gleichkommt. Ein Kind, das faul ist, hat sich eine Strategie gesucht, um sich vor einem Ausmaß an Belastung zu schützen, das es, würde es sich nicht dagegen wehren, nicht verkraften würde. Eltern die zu viel fordern und die meiste Zeit lediglich am Symptom herumbasteln, betreiben nach den Worten des Autors, lediglich Symptomkosmetik. Man will diese „Macke“ des Kindes wie eine Art Schmutzschicht von diesem ganz schnell abwischen, dabei hat das Kind durch seine Faulheit nach langer Suche endlich einen Schutzmechanismus gefunden, um nicht regelmässig vor zu viel Stress zusammenzuklappen. Die meisten Eltern sind nicht fähig diese „private Intelligenz“ des Kindes (so der Autor), zu verstehen. Kein Wunder, denn dazu müssten sie erst einmal imstande sein eine soziale Beziehung die als Basis unbedingt eine soziale Gleichwertigkeit haben muss, zu diesem Kind herzustellen.
Bei einer Entrümpelung eines Kellers, entdecken wir eine Kiste voller alter KONKRET-Ausgaben. Sie stinken so sehr nach Keller, dass ich sie nur im Freien durchblättern kann. Die Nähe von Bildzeitungsskandalgeschwafel und studentenbewegtem Linksengagement ist erschütternd. Man ahnt, wieso der Mensch nicht wirklich zu sozialem Engagement fähig ist. Auch hier sucht man vergeblich nach sozialer Gleichheit als Grundlage des Ganzen.
Nach einem Zimmerumbau sucht die Katze ein wenig verwirrt ihren Stammplatz. Ich biete ihr einen neuen an, sie nimmt ihn nicht an und bockt, indem sie sich mit dem Rücken zu mir setzt. Ich vermute auch dieses Verhalten, gehört wie das Faulenbashing von Eltern und vergangenem rotmarxistischem Hippiegetue der pathologischen Normalität an.
© Bettie I. Alfred, 24.3.22