Um Radio in einem echten alten Radiogerät hören zu können, habe ich mir ein altes Radio mit oben so einer Walze drin zum Drehen gekauft. Man kann mit ihm alle Länder hören, weswegen es auch Weltempfänger heisst. Es war gebraucht zu haben für weniger als ein gutes Reformhausbrot. Die Kommunikation mit dem Verkäufer war so, dass er Buchstaben wegließ und nur sperrig Fragen beantwortete. Z.B. die danach, ob denn das Radio noch ginge beantwortete er mit:. „Wa was mit Antene, glaub. Frg G.“ Der Mitbewohner meinte das sei garantiert ein Betrügerschwein. Ich wollte recht haben damit, dass nicht alle die, die lückenhaft schreiben, Betrügerschweine sind und kaufte das Gerät, nachdem ich es einen Euro herunter gehandelt hatte, was mir einen Betrug noch unwahrscheinlicher vorkommen liess. Es, das Riesenradio, kam wie im Fluge und war mindestens zur Hälfte kaputt, denn nur ein Knopf ging einwandfrei. Der Mitbewohner triumphierte, ich dagegen reparierte. Mit Lupe und Ersatzriemen und vielen vielen Schräubchen hantierte ich balistolverschmiert herum, die Schräubchen am Ende, trotz Sortierschälchen, durcheinander geraten. Nun muss ich Radio im Netz hören. Das ist nicht ideal für einen Menschen, der es mag, wenn der Sound grundig ist. In meinem Notizbuch steht folgender Satz, der nichts mit der Radiogeschichte zu tun hat: Neid ist die größtmögliche Form der Anerkennung.
So hab ich es noch gar nicht gesehen.
© Bettie I. Alfred, 2.4.22