Beschliesse mich ab heute vollkommen aus dem Themenbereich des Parentismus (Kinder spielen Eltern für Eltern und alles was darum kreist) zu stehlen. Die Überlegung welches Hemd ein Vater am besten zu einem anstehenden Klassentreffen anzieht, ist ausschließlich die Sache des Eingeladenen selbst und Schluß. Wende zur Eröffnung dieser neuen Phase die Suchfunktion in meinen Einträgen an und gebe das Wort VATER ein, denn ich überlege alle Beiträge, in denen das Wort VATER vorkommt zu löschen. Die Maschine zeigt dann an, dass in 24 % der Texte das Wort VATER, in 0,9 % ein anderes Wort für VATER und in 1,9 % die verkleinerte Form, sprich das Wort PAPA, vorkommt. Ich bin froh, denn die Zahlen sind niedriger als gedacht. Das Wort MUTTER, das ich dann ebenfalls prüfe, kommt dann in 11 % vor und die verniedlichte Version MAMA lediglich in 0,9%. Die VATER-Variationen und das Wort MAMA haben also eine Art Gleichstand. Das Wort ELTERN schaue ich dann auch noch nach und komme dabei auf die Prozentzahl 7,9 %. Die Höhe aller Zahlen ist also dermassen unspektakulär, dass ich beruhigt einen Limoncelli zu mir nehme um darauf zu trinken, dass ich eine stinknormale Person, oder sogar eine solche bin, die überdurchschnittlich wenig an ihren ELTERN zu haften scheint. Als ich schließlich aus Angst einer Problemverlagerung das Wort KATZE eingebe, kommt die Maschine da zu meiner großen Beruhigung ebenfalls auf nur mickrige 12,9 % und auch beim Wort KATER sind es lediglich 13,9 % (hier hätte ich definitiv mehr erwartet). Auch die Variante KATERTIER scheitert kläglich an der 3 % – Hürde. Auch wenn die KATZE-ZAHLEN etwas über den MUTTER-ZAHLEN sind, sieht es doch so aus, als sei ich inzwischen ziemlich unabhängig von ELTERN und KATZEN. Nachdenklich macht es mich nun aber doch, wieso ich das hier eigentlich schreibe.
© Bettie I. Alfred, 9.10.21