Nie wird das Denken des Zufalls Herr werden

Sitze in einem Zug und fahre aufs Land. Beim Losgehen bemerke ich, dass sich kein Buch im Reisegepäck befindet. Hastig haste ich zum Bücherregal und suche nach etwas Passendem. Entdecke schließlich die völlig verlebte und gleichzeitig vollkommen versteinerte, da Jahrzehnte nicht bewegte, Gesamtausgabe der Literaturzeitschrift ASPEKTE. Blitzschnell, da inzwischen doch sehr in Eile, greife ich einen mitteldicken der neun Bände. Nun sitze ich im Nahverkehr und lese. Hauchdünne Seiten aus den Jahren, als ich noch gar nicht existierte. Zufälligerweise geht es dann gleich zu Beginn um ein mir vertrautes Thema: Das Schallspiel. Und dann, kaum spannender könnte es für mich in diesem Moment sein, geht es doch tatsächlich noch mehr um ein sehr vertrautes Thema, nämlich um mein Leib- und Magenthema: Der Zufall und, dass das Denken nie dessen Herr werden kann.
…..Diesem Ausspruch ist einfach vorerst nichts mehr hinzuzufügen.
Dann mußte ich umsteigen in den Schienenersatzverkehr.

© Bettie I. Alfred, 2021

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