Die Vertreibung der Bilche

In der Pfütze, die mittlerweile ein kleiner Teich geworden ist, die also immerfort da ist und sich so langsam etabliert, gähnende Vogelleere. Schade, nur wegen denen komme ich doch hierher. Vielleicht muss ich früher aufstehen, um im Morgengrauen, wenn schon keinen Vogel, wenigstens einmal eine Mopsfledermaus beim Jagen zu erwischen. Jede Gattung hat ja einen anderen Tagesablauf parat. Ameisen schlafen aber wohl ähnlich wie Menschen, von 23 Uhr abends bis 8 Uhr morgens. Irgendwo hab ich das mal gelesen. Liest man manche Abschnitte über, eben z.B. die Ameise, denkt man ab und zu man sei in einer Art Blödsinnsfabrik angelangt. Ist aber nicht so, denn es ist meistens alles wahr. Ähnlich wie beim Menschen die Absurditäten niemals abflauen werden, ist es eben auch beim Tier. Ich selbst bin dagegen die reinste Logik, nicht von aussen betrachtet, das ist klar, aber doch innerlich. Alles, was ich tue, bzw. nicht tue, macht Sinn, ist also logisch. Ich verstehe auch bei anderen Menschen fast alles.
Muss unvermittelt an das Nonnengänsepärchen aus dem Tiergarten denken. Nichts strahlt mehr Würde und Gelassenheit aus als dieses, wenn sie zusammen die Flüsschen durchqueren. Der Betonmischer vor dem Haus ist etwas ganz anderes, aber auch vor ihm bleiben Menschen stehen und staunen. Meist Kinder. Ich habe mich an sein Gepolter gewöhnt. Trotzdem bin ich nicht gut auf ihn zu sprechen, denn er vertreibt, natürlich, wie soll es auch anders sein, die Bilche. Zuletzt sah ich genau dort, wo der Mischer steht nämlich einen Siebenschläfer ins Gebüsch rennen. Bernhard hatte so recht, man lebt andauernd in einer Antiidylle, kein Wunder daß Menschen sich in Phantasien wie im Märchen flüchten.

© Bettie I. Alfred, 26.1.21


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