Wie auch Morton Feldman, der, der so schön mit wenigen Tönen komponierte, bin auch ich vom Exakten Ungefähren begeistert bzw. geht es mit meinem Siebkopf nicht anders, als diese Kategorie als die meinige zu bezeichnen. Anstatt Gedächtnistraining zu machen, jongliere ich mit viel zu grossen Plastikbällen herum und meine, daß auch diese Art der Bewegung dem zerfaserten Geiste helfe. Tut sie ja vielleicht auch. Schaue ein Video an, wo ein gut sortierter Kafkaspezialist jenen frei zitiert und sowieso auch famos spricht. Ich will das auch können, bin aber ein anderes Kaliber Mensch, ohne Sortierungsfähigkeiten. Das berühmte Chaos im Kopf ist mein Ein und auch mein Alles. Von Interviews werde ich somit befallen und nicht danach gefragt. Je konkreter die Frage, desto vielspuriger meine Antwort und somit entsteht nur ein Haufen Nichts und nicht einmal Musik. Ich verachte zwar die sortierte Natur, doch mit Gedanken würde ich gerne einmal so umgehen lernen und sie in Schubladen stecken, wo sie solange bleiben, bis ich den Startschuss gebe. Mein Hirn eine Art kaputte Schüssel, wo man gerade mal Salat drin waschen kann.
© Bettie I. Alfred, 2022, Juni, der 17.te
Schlagwörter: Chaos im Kopf, Kafka, Morton Feldman, sortierte Natur