Die Mücke ist kein Einzelwesen

Bei Hitze muss ich meist an einen Urlaub denken. Der einzige, den ich als Kind in den Süden erinnere. Da las jemand die Biografie von Heinz Rühmann. Das Buch sehe ich vor mir und auch den Mensch auf dem Umschlag. Er galt in Kreisen des männlichen Elternteils als ein (damals gab es sicher einen anderen Ausdruck, doch nun fällt mir nur dieser ein) NoGo, später dann auch für die meisten, die in meiner Welt etwas auf sich hielten. Dann sah ich Gefundenes Fressen. Ich habe selten solch eine ungekünstelte Darstellung eines Wohnungslosen, durchaus vom Hungertot bedrohten, gesehen. Ein wirklich bewegender Film, das Ende neigte dann leider zum Kitsch, doch insgesamt gesehen unbedingt sehenswert. Eine an Alleinigkeit nur schwer zu übertreffende Seele, die Rühmann da spielte, selbst fast am Ende seines Lebens angekommen. Man überlegt nun wegen der Mückenplage ein Moskitonetz aufzuhängen. Mir ist das Thema zu theatral.

© Bettie I. Alfred 26.7.22


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