Man könnte den ganzen Tag nur andere Menschen zitieren. Es wurde bereits alles gesagt. Helmut Lachenmann: Ich war nie happy, aber ich war oft glücklich!
Was soll man dazu noch sagen. Fühle mich heute wie eine Ameise auf einem Porzellanelefanten. Der Vollmond macht mich, auch wenn ich ihn gar nicht angucke, immer wuschig. Dann naht eine Feier und sofort bin ich überdreht. Ein überdrehter Künstler ist nichts besonderes. Er darf überdreht sein, muss es sogar sein, denn woher sonst den Stoff nehmen? Ausgeglichenheit ist nicht unbedingt das wonach man sich auch als Schriftsteller sehnen sollte. Um Gottes Willen, nein. Die Zimmermänner tanzen vor dem Fenster auf dem Dach mit tausendkiloschweren Holzbalken herum, als sei es nichts. Ein Kran hilft und alles schwankt. Wie gut dass er nicht wie angekündigt übers Haus geht. Fiele einer der Balken aufs Dach wär Ende und ich die erste, da ich unterm Dach sitze und schreibe, die ein solches fände. Da wie immer im Sommer, wo die Sonne, wie Frau Mayröcker es sagte „alles noch schlimmer macht“, bei mir die Gefahr einer Melancholie besteht, freue ich mich auf Albernheiten im Sumpfgebiet. Das Moor, eins der größten Naturereignisse im Winter wie im Blühsommer, ist dann einen Besuch wert!
© Bettie I. Alfred, 13.Juli 2022