Wie jedes Jahr im Juli, Zucchinischwemme. Von allen Seiten werden sie einem angeboten, dunkelgrüne, hellgrüne, gesprenkelte, gelbe. Am schönsten sind die gelben, doch schmecken sie alle gleich. Höre, obwohl längst wieder daheim Homesick. Erinnere einige Kinder auf Schülerladenreisen, die unendliches Heimweh gehabt hatten. Man musste viel trösten. Kaum wieder zuhause strahlten sie wie eh und je und klauten sich die Pausenbrote. Im ewigen Rückzug, dieser hatte dann drei Stunden Verspätung, lese ich Bettine von Arnims Briefe an den ollen Göthe weiter, sie schwärmt von Beethoven, ist umbraust von diesen unaussprechlichen Symphonien, die keiner deuten kann.
Am Nebenplatz diskutieren junge Leute über den Veganismus. Einer sagt, dass selbst die Neandertaler schon Vegetarier gewesen seien. Habe lange nicht an den Neandertaler gedacht. Liebte als Kind die Schaukästen im Museum für Vor-und Frühgeschichte. Den Vater hatte das nicht interessiert, er wollte immer schnell weiter zum ersten Geld. Stelle Homsick auf endlos und konsumiere mit einem Bestellbutton ein wenig Angst vorm Sein weg.
© Bettie I. Alfred, 24.7.22