In der ödesten Gegend der Welt sollte man den Fokus auf die besonderen Kleinigkeiten setzen. Ein warm pochendes Herz z.B., auch das einer Katze kann dann gut tun. Auch wenn Gottfried Benn meint, daß ein Herz ein zu kleiner Hügel sei, um daran auszuruhen, bin ich ganz anderer Meinung und nehme an einem solchen liegend Seligkeiten wahr, die ohne ein solches nicht da bzw. wenn da, dann schnellstens wieder verpufft wären. In der ödesten Gegend der Welt gibt es eins zuhauf: Hunde. Riesige Höllenhunde, aber auch rehartige Geisterhunde. Neben dem Hund, der Angst machen soll, ist das Wichtigste der lückenlose Grenzbereich ums Haus gezogen. Ein Meer von strahlend gelben Goldruten ließ aufatmen. Am liebsten hätte man sich hineingelegt und wäre vorerst gestorben. Mehr Schönheit in diesem Moment nicht ausdenkbar. Die Verwechslung von Goldrute und Wegwarte war dann eine Tatsache. Aus der Ödnis aus Zäunen und Getier wieder zurückgekehrt, sitze ich am Tisch wie eine desmediazeene Zelle. Der Gabelstapler vor der Tür macht geschäftige Atmosphäre, die ich gut gebrauchen kann, ich schaue ihm zu wie er riesige Türme von Styroporplatten herumrangiert. Der Schriftsteller würde nun klatschen und rufen, daß das großartig sei, was er, der Gabelstaplerführer, da macht. Er hätte auch die Goldrute, die die trostlose Gegend enorm verschönte, beklatscht. Klatschen, eine merkwürdig aufsässige Art beizufallen. Aber eine Art, die ankommt beim Gegenüber. Versuche mir ein weiteres tschechisches Wort zu merken. Ich suche eins aus, wo ich meine, dass man es brauchen könnte. Milacek. Es fehlt das Häkchen über dem c, das ich nun so gerne mit einem schwarzen Stift hinzufügen würde.
© Bettie I. Alfred, 9.9.22