Die Kastanien knallen auf die Autodächer, so entstehen Dachschäden. Lese einen wunderbaren Satz: Wer vollends getröstet ist, vermag zu verzeihen und findet zurück zu sich selbst. Trotz allem ist das Selbst zu dem man findet nicht unweigerlich das Selbst, das man sich vorgestellt hat. So wie andere Dinge auch nicht das präsentieren, was sie zu erwarten lassen. Wenn man z.B. einen Ofen anheizt und dafür ein bestimmtes Holz benutzt. Manche Holzarten riechen traumhaft nach Holz, andere gar nicht nach Holz und auch nach sonst nichts. In einem Kinderbuch steht, dass Lindenholz beim Anzünden kaum riecht und zum Pflaumendörren aber die ideale Hitze entwickelt. Ideale Hitze, ein guter Bandname. Heute Nacht vom alten Schriftsteller geträumt, er war jung im Traum und aber der, den ich von heute kenne. Träume, immer schön und interessant sie festzuhalten. Der Analytiker einmal, als ich mich auf einen von mir selbst geträumten Traum versteift hatte, in dem eine Kuh auf einem gefrorenen See gestanden war, und ich mich immer mehr verbiss darin, was das Herausfinden seiner Bedeutsamkeit und einer „Message“ für mein Ich, betraf, sagte also schlicht und den Vorgang abkürzend: Träume sind Schäume, Frau Alfred! Ich staunte nicht schlecht solch einen Satz aus dem Munde eines Psychoanalytikers zu hören. Aber, er hatte recht gehabt, denn manch Traum kommt vollkommen bedeutungsschwanger (was für ein tolles Wort schwanger sein mit einer Bedeutung nicht mit einem Kind…) daher und bedeutet schließlich weitaus weniger als man meint, und ab und an sogar gar nichts. Stimmt also, Träume sind Schäume, denn allein haltbar sind sie alle nur ein paar Stunden. Das Leben dagegen kann sich enorm lange halten und sogar zu etwas Betonartigem werden. Das Aufpickern ist dann kein Spass. Das Eichhorn im Blumenkasten erwartet die versteckte Nuss. Ich habe sie vergessen zu hinterlegen. Doch es ist nicht nachtragend.
© Bettie I. Alfred, 30.9.22