Dochleben und das Nichts das immer einen Menschen voraussetzt

Neuer Tisch, neuer Stuhl, neuer Blick. Nicht hinaus, sondern ausnahmsweise einmal hinein.
Ich blicke also nicht hinaus, sondern hinein ins Nichts und bin erstaunt wie sehr es, das Nichts, mich doch zu bündeln weiss. Mich das Ich, dass ich dann bin und das dann da sitzt, und bei dem ich immerzu dachte, dass es, sobald ich ihm einen Blick ins Draussen verwehre, es Rabatz machen täte. Fehlt der Blick nach draußen, so mein Erwartungen, würde mein Ich sich aus dem Staub machen. So, dachte ich. Und doch wende ich nun meinen Blick vom stahlblauen Himmel, sozusagen freiwillig, ab und bleibe ruhig und harmlos dabei. Der Blick ins Nichts, lässt den Atem des Nichtlebens sich ganz unverhofft und vollkommen unbemüht, fast in den des Dochlebens verwandeln. Ein Spiegel, schlimmer als das Nichts! Ein kurzer Gedanke dann. Und da recken die geplagten Geister dann auch schon ihre Köpfe heraus aus ihrem, meinem Sumpf und winken mir nun doch zu, so, als suchten sie einen Rettungsanker. Natürlich, vom immerzu in den Himmel blicken, waren auch sie verwöhnt worden.
Das wundervolle Blau, der Schriftsteller, er sah hinein und war selig, so auch ich, vermeintlich. Doch ist das Blau doch nur die Brechung des Lichts. Das Licht und doch das Nichts. Doch man sollte sich nicht täuschen, auch das Nichts setzt immerzu einen Menschen voraus.
Das Blau dann also ausgesetzt. Ein verwirrender Vielsinn weniger. Loachs Film Kes, dann wie jedes Mal, bewegend. Der Vogel als einziger Freund eines Geküssten und Geschlagenen. Wie einen die Natur aufzuweichen weiss. Und wie diese, den mich immerzu umschwirrenden Schleier von leiser Heimatlosigkeit, wegwehen kann und man dann doch nicht als lediglich monomanisch glückloser Hubert übrig bleibt, wie neulich der Schriftsteller im Film.

Hinweis für heute Abend:

Hörspielsendung im SFR am 1.04.2023

Aus dem Hohlraum (Wiederholung)
Samstag, 1.4. 2023 um 20 Uhr
im Schweizer Radio: link

1.4.23, © Bettie I. Alfred


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