Bettie I. Alfred

…schreibt, liest, spricht, hörspielt

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Kantinenlesen, 2011

Schriftstellerin – Autorin – Vorleserin

Bettie I. Alfred wurde am 20. September 1972 als Iris Niedermeyer in der Mainzer Uniklinik geboren. Sie zog dann in ein Steinhaus auf dem Dorf (ein kleiner Weinort in Rheinland Pfalz) und von dort im Alter von zehn Jahren in eine West-Berliner Neubausiedlung an der Autobahn. Später, als man sie auf ein musisches Gymnasium katapultierte, zog sie in die Innenstadt in einen weiträumigen Altbau. Mit der mittleren Reife verließ sie jenes Gymnasium um eine pädagogische Ausbildung zu absolvieren. Die enorm inspirierende Arbeit mit Flüchtlingskindern, führte in den 90er Jahren zu mehreren Aufführungen in Berliner Wohnheimen, die Frau Alfred schließlich dazu brachten einem lange gehegten Wunsch, nämlich dem nach einer Bühnenerfahrung, Raum zu geben. Sie begann eine Schauspielausbildung und schrieb parallel dazu alles auf, was ihr auf der Seele und somit am Herzen lag. Im Scheinwerferlicht, fiel ihr das Denken dann zusehends schwer, am Schreibtisch so gar nicht. In den 2000er Jahren stand sie dann trotzdem viel auf Bühnen und las von dort aus wankelmütig ihre Hohlraumprosa vor.
Nach der Abwendung von der „Lesebühne“ wandte sie sich der klassischen Schriftsteller*innentätigkeit (sitzen, denken, schreiben) zu.
Sie schrieb, und schreibt täglich an ihrer Hohlraumprosa (inzwischen sind es um die 2000 Seiten) und ab und an an ihrem Roman „Wie ein Komma im Ablaichsubstrat“ (Ausschnitte daraus las sie bereits 2007 in einer Radiosendung vor, in der sie einmal versehentlich zu Gast gewesen ist). Die Anwesenheit einer meist uneindeutigen und somit tragikomischen Gefühlswelt, bildet die Grundlage für Frau Alfreds Werk.
Mit der Entdeckung des Hörspiels (eine Art Theater am Schreibtisch) als eine weitere künstlerische Form im Jahre 2017, fand sie einen idealen Weg das Schreiben mit dem Drang zu spielen und dem etwas zu inszenieren zu verbinden. auch das Spiel mit den Tönen, das Musikalische, liegt ihr am Herzen. „Musik, die man nicht sofort als Musik erkennen kann, oder welche, die andere nervt oder auch langweilt, finde ich meist aufregend. An Stimmen interessiert mich die Seele dahinter. Es ist mir im Grunde egal, ob jemand gut spricht und richtig betont. Was nicht heisst, dass mir die Sprache des Darstellers/der Darstellerin egal ist, im Gegenteil, es liegt jedoch, so meine Erfahrung, manchmal mehr hinter etwas Fehlerhaftem verborgen, als man denkt. Und was heisst schon fehlerhaft? Als Hörspielmacherin interessiert mich das Zusammensetzen von Realitäten, die eigentlich nichts miteinander verbindet. Was dann auch wieder falsch ausgedrückt ist, weil sich immerzu alles miteinander verbindet, wenn man es nur lässt. Sogar oft gerade das, was sich im ersten Moment so gar nicht leiden mochte. Vielleicht kann man es sogar so sagen: Gegensätze wollen zusammenkommen. Egal, wie und dafür gibt es die aufregenden Randbereiche der Kunst.“  
Neben dem genannten Roman schrieb sie ein Drehbuch zu einem Psychodrama namens Weißzone, etliche Hörspiele, die meisten inzwischen realisiert und erfolgreich gesendet (darunter die Zauderwut, die es sogar zum Hörspiel des Monats -Dezember 2020- schaffte, und vom RBB für den 70. Hörspielpreis der Kriegsblinden vorgeschlagen wurde), komische Essays, lange und kurze Erinnerungsgeschichten sowie einige Seiten düsterste Schwarzweisslyrik, die sie mit einer alten Schreibmaschine meist bei schlechtem Wetter auf transparentem Papier verfasst. 
Im Jahr 2021 erhielt sie ein Stipendium der Akademie der Künste im Bereich Hörspiel. Ihr vor 15 Jahren vollendeter Roman, konnte nun, dank eines weiteren Stipendiums beendet werden. Momentan schreibt Frau Alfred an einem zweiten Buch.

 

Hörspielmacherin

Seit 2017 macht Frau Alfred zur täglichen Schreibarbeit auch Hörspiele (schreiben, aufnehmen, vertonen, schneiden, bearbeiten, vermarkten). 

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Das Leben – ein Fest

Neben dem Schreiben beschäftigt sich Frau Alfred auch intensiv mit der Arbeit an eigenen Hörstücken. „Das Leben – ein Fest“ wurde 2018 beim Leipziger Hörspielsommer als bestes Langhörspiel ausgezeichnet.

Das Leben-ein Fest SRF
© Layout Bettie I. Alfred

Sendetermine:

Sa, 2.April 2022, 20 Uhr 

SRF 2 Kultur

Mi, 21.Juli 2021, 19:05 Uhr

WDR 3 - das Kulturradio - WDR 3 - Radio - WDR

 

REISEWUT

Eine Autorenproduktion in Zusammenarbeit mit dem
Bildergebnis für rbb kulturradio

So, 29. September 2019, 14:04 Uhr, RBB Kulturradio (Ursendung!)

So, 20. Oktober 2019, 17:00 Uhr, SRF Kultur 2  (Schweizpremiere)

So, 17. Mai 2020 15:05 Uhr  Bayern2 
Mo, 18. Mai 2020 20:05 Uhr Bayern2 

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© Bild und Layout, Bettie I. Alfred

Inhalt:

Die Ich-Erzählerin – alt und jung zugleich – berichtet von ihrer Kindheit, die sie nach der Trennung der Eltern bei ihrem Vater verbracht hat. Einem Vater, der gutmütig, aber auch abwesend und zunehmend mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist. Sein nahender Zusammenbruch stürzt nicht nur ihn, sondern auch das Leben der Protagonistin in eine Krise. Das beklemmende und dennoch seltsam komische Protokoll einer kindlichen Vereinsamung. Es ist die Komik der Verzweiflung.
RBB

Ein tragikomisches Drama um Einsamkeit und Liebe im Chaos des Lebens. In etlichen Erinnerungen berichtet ein Mädchen von einem Leben mit einem sehr speziellen Vater. Sie sind ein ungleiches Paar: Sie ist klein, immerzu am Limit, da wahnsinnig gestresst (z.B. sobald sie das Auto ihres Vaters sieht, denn er fährt wie ein Henker), der Vater – eigentlich ein liebenswürdiger Kauz, doch mit der Erziehung seiner Tochter heillos überfordert. Seine Frau hat ihn sitzen lassen, neue Liebschaften kommen und gehen – was bleibt, ist seine Tochter, auf deren Ängste und Klagen er oft nur noch mit einem von Wunschdenken beseelten «Ich weiss doch, dass du glücklich bist!» reagieren kann. Die Hörspielmacherin Bettie I. Alfred spricht das Kind in diesem Hörspiel selbst – mit  hochgepitchter Stimme, was sie zugleich zum Kind und zur bizarren Kunstfigur macht. Leopold von Verschuer changiert als Vater gekonnt und mitreissend zwischen Eigensucht, Lebenslust und Überforderung. Am Schluss sind sie getrennt und jeder mit sich allein.
SRF

Mit: Bettie I. Alfred (Kind) und Leopold von Verschuer (Vater) Regie und Tontechnik: Bettie I. Alfred, Dramaturgie: Regine Ahrem
Produktion: Autorenproduktion in Zusammenarbeit mit dem rbb-Kulturradio 2019 Länge: 48′

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ZAUDERWUT  (siehe Termine/News) : 1.12.2020 Besprechung im HÖRSPIELMAGAZIN des DLF….
SCHEINWUT….auf SWR2
WUT-Trilogie insgesamt ….SRF2

AUS DEM HOHLRAUM.SWR2

KATIA KRATZER

In Arbeit:
Meerkatzer oder der Kran übers Haus

 

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Collagen/Trickfilme/Sammlungen

Frau Alfred sammelt alte Lexika, alte Fachliteratur und Benimmbücher, zudem  Fotografien aus allen Zeiten und Filme, alte Tonaufnahmen und viele andere alte Sachen, die es in ihren Augen zu retten gilt. Aus den Fundsachen entstehen ab und an Trickfilme und Collagearbeiten. Die Tonaufnahmen finden sich häufig in ihren Hörspielen wieder.

BallspielenkleinBallspielen verboten, 1999

Frau Alfred lebt mit ihren vielen Büchern, den vielen Fundstücken und einem alten Kater samt Mann in einem Haus. („Man kann froh sein, wenn man nicht dachlos ist!“)

 

Phaenomenfilm

Außerdem ist Frau Alfred feste Mitarbeiterin im Team der Filmfirma von Daniel Höpfner / PHAENOMENFILM, wo sie nicht nur am Bau der Kulissen, sondern auch an den Bau- und Dreharbeiten, beteiligt ist.

2019 Bauarbeiten (Badezimmerfussboden wird verlegt) zum Puppentrickfilm „Botschaften“

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Zitat von einem unbekannten Kritiker über die ALFREDSCHE HOHLRAUMPROSA:

„Gebrochene Reflektionen im Hier und Jetzt, so kann man doch zumindest einen Teil des Werks von Bettie I. Alfred beschreiben. Mit der spielerischen Leichtigkeit eines Eichhorns gibt sie wild philosophierte Fingerzeige auf die Opportunitäten des Alltags, verbindet diese dann aber auch kongenial mit den Bruchstücken einer lückenhaften, ja gebrochenen Vergangenheit, wie sie dem einen oder der anderen unter uns ja auch nicht unbekannt sein dürfte.“

 

 

 


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